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Berlin im Kaiserreich
Nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches im Januar 1871 infolge des Sieges im
Deutsch-Französischen Krieg wurde erstmalig eine konstitutionelle Monarchie etabliert, die bis zur Novemberrevolution und der Abdankung Wilhelms II. am 9. November 1918 währte.
Berlin wurde zur Hauptstadt des neuen Kaiserreichs. In der Folge erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Schub, bedingt durch die Tatsache, dass Banken und Handelsgeschäfte in die Berliner Mitte zogen.
1905 wurde der Dom am Lustgarten – ein Ausdruck von sich abzeichnenden Großmachtgelüsten – fertiggestellt.
Der Tiergarten wurde zum Anziehungspunkt für wohlhabende Bürger, Villen und vornehme Häuser wurden errichtet. Heute ist der Stadtteil vor allem Ballungsgebiet von Botschaften.
Ab 1874 entstand in der Nähe des Schlosses Bellevue das sogenannte Hansaviertel, ebenfalls ein gutbürgerliches Viertel.
Den Kontrast hierzu bildeten vor allem Moabit und Wedding; zwei Bezirke, die bis heute für Armut stehen. 1869 wurde der Volkspark Humboldthain eröffnet, mit dem bereits damals eine Grünfläche geschaffen wurde, die den von der Industrialisierung geplagten Stadtbewohnern Ausgleich ermöglichen sollte.
1872 wurde ein Vorläufer des Krankenhauses Moabit eingerichtet, 1906 das Rudolf-Virchow-Krankenhaus im Wedding – zu jener Zeit eines der modernsten Krankenhäuser überhaupt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden neue Konzepte für ein sozial gerechteres Wohnen umgesetzt, mit dem Aufkommen der Genossenschaften wurden neuartige und hochwertige Wohnanlagen gebaut.
Es sollte allerdings noch bis zum Jahr 1920 dauern, bis aus „Alt-Berlin“ offiziell „Groß-Berlin“ wurde. Von 1912 bis 1920 bestand der Zweckverband Groß-Berlin, aus dem dann das Berlin hervorging, dass in etwa den heutigen Ausmaßen und Einwohnerzahlen entspricht. Der Zweckverband zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass er große Waldflächen aufkaufte.
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